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"Energiespielplätze" in der Schwanenteichanlage

Der bestehende Spielplatz am Kastanienrondell war in den letzten Jahren stark abgenutzt und sicherheitsbedingt nur noch bedingt freigegeben. Im Zuge einer Untersuchung war es das Ziel, die unterschiedlichen Bedürfnisse (Spielgeräte, Platzbedarf, didaktische Anforderungen etc.) von Kleinkindern bzw. Jugendlichen an getrennten Standorten zu realisieren. Der Kleinkinderspielplatz soll im Bereich des Schwanenschösschens angeordnet werden, was positive Synergien z.B. Außenbewirtung (Eltern im Biergarten / Kind in Blickweite) und soziale Kontrolle erwarten lässt. Der Jugendspielplatz wird am bisherigen Standort neu entstehen. Bei beiden Spielplätzen steht das Thema „Energie und Klima“ im Fokus. Es sollen verschiedene Informationen zu energie- und klimarelevanten Inhalten zur Wissensvermittlung und Erlebbarkeit positiv beitragen.

Kleinkinderspielplatz am Schwanenschlösschen

Der Kleinkinderspielplatz am Schwanenschlösschen wird auf der südöstlichen, dem Wasser abgewandten Gebäudeseite positioniert. Er ist vorrangig den kleineren Kindern (Altersgruppe bis ca. 10 Jahre) vorbehalten. Er fügt sich optisch und auch thematisch harmonisch in die bestehende Grünfläche mit Altbaumbestand ein. Thema des Spielplatzes ist zum einen die spielerische Vermittlung von einheimischen Laubgehölzen, die sich auf dem Spielplatz selbst bzw. in unmittelbarer Nachbarschaft dazu befinden und sehr charakteristisch für die gesamte Schwanenteichanlage sind. Wie sieht ein Eichenblatt aus? Woran erkennt man eine Kastanie? Schon bald werden die Kinder erkennen, dass jedes Blatt anders geformt ist und zu welchem Baum es gehört. Eichenrutsche, Buchennest, Kastanienwippe und Kletterahorn sind Spielgeräte aus vorwiegend Holz mit markanten Gummiapplikationen in Form der unterschiedlichen Blätter.

Ein weiterer Schwerpunkt des Spielplatzes ist die spielerische und kindgerechte Wissensvermittlung der Themen Energie und Ökologie. Den Höhepunkt der Anlage bildet die Energiebaustelle, die besonders das Rollenspiel fördern soll. Bei den Einzelgeräten wie Rutsche, Nestschaukel und Wippe werden Standardspielgeräte thematisch „verpackt“ und so zu einem Ensemble zusammengefügt.

Der Kletterahorn ist eine besonders attraktive Kletter- und Balancierkombination. Holzstämme in unterschiedlichen Höhen und verschiedenen Grüntönen bilden das Grundgerüst der Anlage. Sie sind durch Balancierseile und -balken verbunden und formen eine zusammenhängende Kletterstrecke. Ein kleines Baumhaus und ein Hochsitz mit Gummi-Fernglas bilden den Höhepunkt. Durch Drehen einer Kurbel können die Kinder die Hausbeleuchtung selbst zum Leuchten bringen.

Zum Spielerischen Wettbewerb lockt die Eichelwurfscheibe. Wenn im Herbst die ersten Eicheln fallen kann das Eichelwurfspektakel beginnen, wer trifft am besten? Und wer wusste, dass Blätter auch atmen können, obwohl sie keine Nase und keinen Mund haben? Diese und viele weitere Dinge erfahren die Kinder an den einzelnen Spielgeräten, z. B. der „Klimakuh“.

Jugendspielplatz

Der neue Jugendspielplatz entsteht anstelle des bestehenden, aber bereits in die Jahre gekommenen Spielplatzes im südwestlichen Bereich der Schwanenteichanlage. Er ist vorrangig für größere Kinder und Jugendliche (Altersgruppe 8-16) konzipiert. Auch er steht unter dem Thema Energie und Ökologie. Auf vielfältige Weise wird hier Wissen spielerisch vermittelt. Die einzelnen Spielgeräte thematisieren besonders die Bewegungsenergie und die Sinneserfahrungen, die dabei gemacht werden können. Schwingen, Schweben, Hängen, Kreisen – ja sogar Abheben ist hier möglich.

Optisch fügt sich der Spielbereich harmonisch in die von Altbäumen geprägte Parkkulisse ein. Das Grundgerüst bildet der Energiewald - ein Stangenwald aus bis zu 3 m hohen Holzstangen, die in unterschiedlichen Grüntönen lasiert sind. Zwischen den Stangen sind die einzelnen Spielgeräte aufgespannt, z. T hängen sie wie Blätter in den Bäumen.

Die Drehende Energie ist eine schräge Drehscheibe mit bildhaften Informationen zum Energiekreislauf. Sie wird durch gegen die Steigung laufende Kinder in Schwung gebracht, wobei die “Mitfahrer“ sehr deutlich die Fliehkraft spüren. Die durch die Drehbewegung erzeugte Energie versorgt außerdem die E-Bank mit Energie. Sie ist multifunktionales Sitzelement mit integriertem Lautsprecher, der über Bluetooth gekoppelt  und eigene Musik via Smartphone wiedergeben kann.

Die hangelnden Stangen sind als eine Kletterstrecke mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden konzipiert. Über Balancierseile in verschiedenen Höhen verbunden, kann man sich durch den Stangenwald hangeln. Neben dem Hangeln steht hier auch das Abhängen im Vordergrund. Hängende Matten in unterschiedlichen Höhen können beklettert werden und laden zum Treffen und Verweilen ein. Von einer 2 m hohen Matte aus, die man auf verschiedenen Kletterwegen erklimmen kann, genießt man dann gemeinsam die Aussicht.

Besonders für ältere Kinder und Jugendliche, aber auch Erwachsene sind im Energiewald viele interessante Informationen versteckt. Da sind zum einen die Info-Blätter. Getarnt als Blätter, die als Gummiapplikationen an den Stangen befestigt sind, vermitteln sie durch Drehen, Biegen oder Aufklappen wissenswerte Dinge zu Themen wie Energiebilanz, Stadtklima oder Nachhaltigkeit. Der Ökologische Fußabdruck, ein im Platzbelag integriertes Element ist ein weiterer Baustein in der Wissensvermittlung.

Einweihung

Beide Spielplätze wurden im April 2017 vom Oberbürgermeister Ralf Schreiber und dem Beigeordneten Holger Müller im Beisein von Vertretern des Stadtrates, des Planungsbüros (Rehwaldt Landschaftsarchitekten, Dresden) und von Kindern städtischer Kindertageseinrichtungen feierlich eingeweiht und der Öffentlichkeit übergeben.

Die Spielplatzanlage hat im Sächsischen Landeswettbewerb 2017 „Gärten in der Stadt“ in der Kategorie „Andere neu gestaltete Freiraumsysteme“ den 1. Preis erhalten.
 

Daten & Fakten

Planung:
Rehwaldt Landschaftsarchitekten, Dresden

Ausführung:
Herfurth GmbH Garten- und Landschaftsbau, Nossen

PRO KID SpielplatzService GmbH, Altenburg

Planungs- und Bauzeit:
12/2015 - 04/2017

Baukosten:
ca. 340.000 €