Museum "Alte Pfarrhäuser" mit Johannes-Schilling-Haus sowie Erich-Loest-Ausstellung
Die nach dem Stadtbrand von 1624 erbauten Gebäude des Museums (Kirchberg 3|5|7) beherbergten bis 1897 die Wohnungen der Mittweidaer Stadtpfarrer.
Durch einen Grundstückstausch kam die Stadt Mittweida 1897 in den Besitz des Gebäudes. Schon seit 1899 befindet sich eine museale Sammlung im Haus, die eine stetige Entwicklung erfuhr.
Somit gehört das Museum zu den älteren Stadtmuseen in Sachsen. Leider wurden die ursprünglichen Wirtschaftsanbauten 1974 abgebrochen. 1999 erfolgte durch die Umsetzung eines Fachwerkhauses aus Königshain der Wiederaufbau des östlichen Seitengebäudes.
Seit über 10 Jahren sind die Räumlichkeiten erstmals vom Keller bis zum Dachboden zugänglich. Die Stadtgründung vor 800 Jahren, Wohnkultur der Neuzeit, Handwerks- und Industriegeschichte und z.B.: Stadtansichten aus fünf Jahrhunderten wurden für die Besucher thematisch neu bearbeitet.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Zu Studienzwecken besteht für Geschichtsinteressierte die Möglichkeit, die Präsenzbibliothek für Forschungen zu nutzen. Es finden Sonderausstellungen, Veranstaltungen und Vorträge statt.
Vielleicht sind dem ein oder anderen die Spielwaren von Rudolf Fix bekannt. 1908 in Leipzig-Connewitz geboren, war er eigentlich gelernter Maschinenbauer. Nachdem er von 1934 bis zum Kriegsende 1945 „Mordmaschinen“ bauen musste, wollte er weg davon und „friedliches Holzspielzeug für das Vorschulalter“ herstellen. Dazu erhielt er bereits am 15. Mai 1945 die Gewerbegenehmigung, also kurz nach Kriegsende. Aufgrund seiner Maschinenbaukenntnisse konnte er die für die Produktion notwendigen Maschinen selber herstellen. So begann die Produktion der Fix-Eisenbahn, von Kipplorenzug, Bimmelbahn, dem „Flohbähnle“ und weiteren Fahrzeugen. Er verwendete lackiertes Buchenholz. Sein Markenzeichen sind die roten Räder. Aufgrund gestiegener Kosten, aber staatlich verordneten, gleichbleibend niedrigen Verkaufspreisen stellte er Anfang der 1960er Jahre die Spielzeugherstellung ein. Hinzu kamen gesundheitliche Beschwerden aufgrund der einseitigen körperlichen Beanspruchung. Er begann 1963 mit Edelhölzern zu arbeiten und Miniaturen herzustellen. Dazu verwendete er die Reste von Kunsthandwerkskollegen. Es entstanden Broschen, Ketten, Knöpfe, Leuchter und „Stehaufchen“. Ganz besonders schön sind seine filigranen Mobiles aus Edelhölzern. Vieles davon ist in der Ausstellung zu sehen. Dazu ergänzend finden sich persönliche Dokumente. Rudolf Fix beendete sein langes Arbeitsleben 1992. Er starb 2001 in Leipzig.
Die Ausstellung ist bis zum 4. Juni von Mittwoch bis Sonntag von 10.00 bis 16.00 Uhr im „Alten Erbgericht“ in der Kirchstraße 16 zu besichtigen.
Mi - So / Feiertag: 10.00 - 16.00 Uhr
Mo/Di/außerh. der Öffnungszeiten: nach Vereinbarung